Maerkische Oderzeitung - 24.7.2004

Traditionelle Musik zeitgenoessisch
Faszinierender Klezmer im Kreuzgang des Klosters Lehnin


"Wenn ich einmal reich waer...", wer kennt sie nicht, diese und andere mitreissende Melodien? Seit Jahren ist der Klezmer auf dem Siegeszug in Deutschland. Die Frage, warum die Musik der osteuropaeischen Juden ausgerechnet hierzulande so gefeiert wird, beschaeftigt inzwischen sogar die Forschung.

Dabei muesste man nur die etwa 200 Zuhoerer fragen, die am Donnerstagabend im Kreuzgang des Klosters Lehnin die Berliner Gruppe "Harry's Freilach" erlebt haben: Ob chassidische Taenze oder spanisch-juedische Stuecke, ob traditionelle Weisen oder neue Kompositionen - die drei Musiker haben mit der unwahrscheinlich spannenden, ausdrucksstarken Musik ihr Publikum absolut begeistert.

So erging es einst auch Harry Timmermann. Der Literaturwissenschaftler und Philosoph befand sich bereits auf dem Weg zum Professor, als er der Faszination der Klezmermusik erlegen ist. Um seine Habilitation zu finanzieren, arbeitete Timmermann als Nachtwaechter. Da dehnen sich die Stunden unendlich lang hin. Und so erinnerte er sich an seine Klarinette aus Jazzband-Zeiten und vertrieb sich musizierend die Zeit. Nachdem er den beruehmten Klezmer-Musiker Giora Feidmann mit dem Stueck "Blessing Nigun" gehoert hatte, bestimmte der Klezmer das Leben des Wissenschaftlers immer mehr. "Wer Klezmer spielen will, kann nicht auf Noten schauen", ist Timmermann ueberzeugt. Deshalb hoerte er sich Feidmanns Platten immer und immer wieder an. Und er uebte, uebte, uebte... Jede Nuance im Spiel seines grossen Vorbildes hat Timmermann auf diese Weise verinnerlicht.

"Naerrische Vaeter", "Tanz der Schwiegermuetter", "Haenschen klein" im Klezmer-Rhythmus und wie die Stuecke seines inzwischen riesigen Repertoires alle heissen, Timmermann hat die Klezmer-Musik erfolgreich zum Beruf gemacht. 1992 gruendete der virtuose Klarinettist die Gruppe "Harry's Freilach", die inzwischen so etwas wie Kultstatus erreicht hat. Doch er verdankt dem Klezmer noch weitaus mehr, naemlich seine grosse Liebe: Sophie! Als die junge Franzoesin im Jahre 2000 lediglich mit zwei Koffern in Berlin ankam, hatte die 33-Jaehrige in Frankreich musikalisch bereits Karriere gemacht. Der Dritte im Bunde ist Robin Draganic...


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