Luckenwalde - Teltow-Flaeming 11.10.2005

Kuerbis - Klezmer - Klarinette

"Harrys Freilach" spielte vor kleinem und grossem Publikum

LUCKENWALDE/NIEBENDORF Es ist kaum zu glauben, welche Toene, welche Emotionen sich diesem schwarzen und silbern beschlagenen Rohr aus Holz entlocken lassen - Jauchzen und Jubilieren, Weinen und Wehmut, fast lautlos und dann wieder schrill. So ist es jedenfalls zu hoeren und zu empfinden, wenn Harry Timmermann seine Klarinette spielt, wenn er das Instrument wie eine Liebste haelt, mit der er sich im Tanze wiegt - Gaensehaut zwei Stunden lang.

In Luckenwalde waren es am vergangenen Sonnabend nur an die zwanzig Zuhoerer, die ins "Alhambra" kamen, um die Klezmergruppe "Harrys Freilach" zu erleben. Dabei hatten die Leute vom Musik- und Kulturfoerderverein gehofft, mit einem erneut aussergewoehnlichen Angebot - trotz oder gerade alternativ zum Kneipenfest - ein groesseres Interesse zu wecken. Wann wird in Luckenwalde schon einmal Klezmer, die traditionelle aus Osteuropa stammende juedische Instrumentalmusik, ueberhaupt und dann noch in solcher Qualitaet geboten? Die Gruppe "Harrys Freilach" empfand es als angenehm, Klezmer vor kleinem Publikum zu praesentieren. "Allein die Atmosphaere im alten Kinofoyer", so schwaermte Harry Timmermann, "macht Freude am Spielen."

Und so gaben er, seine aus Frankreich stammende Frau Sophie - exzellent auf der Gitarre und mit Gesang - sowie der aus Rostow-am-Don stammende Alexandr Danko - virtuos auf dem russischen Knopfakkordeon Bajan - ihr Bestes, dazu zwei Stunden lang eine lachende, jauchzende, kichernde, schluchzende und manchmal auch sproede Klarinette. Ein gut getaner Griff war es, "Harrys Freilach" gleich ueber Nacht hier zu behalten und anderntags, wenn auch nur noch als Zwei-Mann-Gruppe, in Niebendorf spielen zu lassen. Hier interessierten sich dann auch weit mehr fuer Klezmer. Der rustikale Tagungsraum am alten Schafstall war jedenfalls voll besetzt. Marcel Bartz und Rene Baer vom Oehnaer Mieter- beziehungsweise Niebendorfer Ventus-Verein sowie Christian Butsch vom Luckenwalder Musik- und Kulturfoerderverein hatten hier zum ersten sonntaeglichen Kulturbrunch geladen. Der Jahreszeit entsprechend wurden herbstlich-kulinarische Genuesse von den verschiedensten Kuerbisvariationen bis hin zu den reifen Fruechten der Obstbaeume geboten. Und dazu eine Musik von Klarinette und Bajan, die sich auch dieser gemuetlichen laendlich-idyllischen Atmosphaere bestens anzupassen wusste. bu

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